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Garten(t)räume schaffen: Tipps für mutige Gartengestaltung

Zieht man in ein neues Haus, dann steht man vor der Herausforderung, die unmöblierten Zimmer gemütlich und stilvoll einzurichten. Dasselbe gilt für den Raum unter freiem Himmel, den Garten: Auch draußen wartet eine leere Fläche darauf, individuell gestaltet zu werden mit Solitärpflanzen, Beeten, Sitzplätzen und Wegen, vielleicht auch mit einem Teich oder Spielgerüst für die Kinder. Was genau einen Platz bekommt, hängt von den eigenen Wünschen ab. Wo die einzelnen Elemente angeordnet werden, richtet sich dagegen in großen Teilen nach der Lage und Topographie der Fläche und verlangt neben Kreativität und Vorstellungskraft auch einiges an Fachwissen.

Landschaftsgärtner raten zu mehr Mut und Kreativität bei der Raumaufteilung. Gerade bei Familien, in denen die Kinder schon groß sind, braucht es meist keine riesige Rasenfläche zum Spielen und Toben mehr: Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung.
Landschaftsgärtner raten zu mehr Mut und Kreativität bei der Raumaufteilung. Gerade bei Familien, in denen die Kinder schon groß sind, braucht es meist keine riesige Rasenfläche zum Spielen und Toben mehr: Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung. (Foto: BGL)

„Viele Hausbesitzer fühlen sich mit dieser Aufgabe überfordert. Sie wissen nicht, was auf ihrem Grundstück alles möglich ist und wie sich das Beste aus der Fläche holen lässt“, weiß Gerald Jungjohann, Vorsitzender des Ausschusses „Landschaftsgärtnerische Fachgebiete“ beim Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V. „Hier hilft das Gespräch mit einem Landschaftsgärtner. Dieser berät, zeigt Möglichkeiten auf, kann auch verschiedene Wünsche miteinander in Einklang bringen und das Ganze schließlich fachgerecht realisieren.“

Private Räume bilden

Häufig sieht man Gärten, in denen auf die naheliegendste und einfachste Anordnung zurückgegriffen wurde: In der Mitte erstreckt sich eine große Rasenfläche, entlang der Grundstücksgrenze sorgen rechteckige Beete für Farbe und alle größeren Elemente wie Gartenhaus oder Pool sind ebenfalls an den Rand gerückt.

Wege spielen in Gärten eine entscheidende Rolle. Sie verbinden die einzelnen Gartenräume miteinander und machen sie erlebbar. Dabei können sie geradewegs auf das Ziel zusteuern oder schwungvoll über das Grundstück führen, mal hinter einem Objekt verschwinden, dann wieder hinter einer Hecke auftauchen und so immer wieder neu überraschen.
Wege spielen in Gärten eine entscheidende Rolle. Sie verbinden die einzelnen Gartenräume miteinander und machen sie erlebbar. Dabei können sie geradewegs auf das Ziel zusteuern oder schwungvoll über das Grundstück führen, mal hinter einem Objekt verschwinden, dann wieder hinter einer Hecke auftauchen und so immer wieder neu überraschen. (Foto: BGL)

Natürlich können auch auf diese Weise attraktive Gärten entstehen, dennoch raten Landschaftsgärtner zu mehr Mut und Kreativität bei der Raumaufteilung. Gerade bei Familien, in denen die Kinder schon groß sind, braucht es meist keine große Rasenfläche zum Spielen und Toben mehr: Hier eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten in der Gestaltung.

Wenn das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar ist, wirkt es größer, spannender und bietet zugleich auch mehr Privatsphäre“, erklärt Gerald Jungjohann vom BGL. „Das erreicht man mit Mauern und kleineren Hecken oder auch mit dem Bau eines Gartenhauses, einer Pergola oder eines Pavillons, die innerhalb des Gartens einzelne Bereiche klar voneinander abgrenzen. Sie machen neugierig auf das, was sich dahinter verbirgt und eröffnen Räume, in die man sich in Ruhe zurückziehen kann. Sie verstecken aber auch Bereiche, die man nicht permanent im Blick haben möchte – beispielsweise den Komposter oder Geräteschuppen.“

Flächen optisch trennen

Flächen, die unterschiedlich genutzt werden, lassen sich durch die Verwendung verschiedener Materialien oder Pflanzen, aber auch mit einer Höher- bzw. Tieferlegung klar voneinander trennen. Das kann ein naturnahes Staudenbeet sein, das vorwitzig in die ordentliche Rasenfläche hineinragt, oder auch ein Sitzbereich, dessen Bodenbelag – zum Beispiel aus Stein oder Holz – sich deutlich von der grünen Umgebung abhebt.

Wenn das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar ist, wirkt es größer, spannender und bietet zugleich auch mehr Privatsphäre. Das erreicht man mit Mauern und kleineren Hecken oder auch mit dem Bau einer Pergola oder eines Pavillons, die innerhalb des Gartens einzelne Bereiche klar voneinander abgrenzen.
Wenn das Grundstück nicht auf einen Blick überschaubar ist, wirkt es größer, spannender und bietet zugleich auch mehr Privatsphäre. Das erreicht man mit Mauern und kleineren Hecken oder auch mit dem Bau einer Pergola oder eines Pavillons, die innerhalb des Gartens einzelne Bereiche klar voneinander abgrenzen. (Foto: BGL)

Es kann aber auch ein Beet sein, das mit Hilfe einer niedrigen Mauer höhergelegt wurde und sich auf diese Weise im wahrsten Sinne des Wortes von seiner Umgebung abhebt. Mit unterschiedlich gestalteten Räumen schaffen Landschaftsgärtner Abwechslung, geben dem Blick des Betrachters optisch Halt und setzen selbst schwierige Grundstücke gekonnt in Szene.

Gartenwege schwungvoll anlegen

„Auch die Übergänge von einem Gartenraum in den nächsten bieten Möglichkeiten für attraktive Inszenierungen. Sie können versteckt liegen und den Besucher überraschen, sie können aber auch eindrucksvoll inszeniert werden, zum Beispiel mit einem imposanten Heckenbogen“, so Gerald Jungjohann. „Gartenwege spielen hier ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sie verbinden die einzelnen Gartenräume miteinander und machen sie erlebbar. Dabei können sie geradewegs auf das Ziel zusteuern oder schwungvoll über das Grundstück führen, dabei mal hinter einem Objekt verschwinden, dann wieder hinter einer Hecke auftauchen und so immer wieder neu überraschen.“

Flächen lassen sich durch die Verwendung verschiedener Materialien oder Pflanzen klar voneinander trennen. Das kann zum Beispiel ein Beet sein, das vorwitzig in die ordentliche Rasenfläche hineinragt.
Flächen lassen sich durch die Verwendung verschiedener Materialien oder Pflanzen klar voneinander trennen. Das kann zum Beispiel ein Beet sein, das vorwitzig in die ordentliche Rasenfläche hineinragt. (Foto: BGL)

Zusammengefasst: Die Gliederung und die Modellierung der Fläche im Zusammenspiel mit Sichtachsen und einer durchdachten Wegführung haben entscheidenden Einfluss darauf, wie harmonisch das Gesamtbild wirkt und ob wir uns im Garten wohlfühlen. Daher ist es empfehlenswert, diesen Teil der Gartenplanung von Anfang an mitzudenken und für Planung, Rat und Tat einen Profi mit ins Boot zu holen.

Weitere Informationen gibt es auf www.mein-traumgarten.de.

Bilder & Text: BGL


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